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  • AutorenbildMikota

Moorschutz = Klimaschutz


Jetzt startet in vollen Zügen die Zeit der Gartler. Es wird umgestochen, gedüngt, Beete gemacht und wertvolles Obst und Gemüse gepflanzt. Leider passieren diese Dinge meist unbewusst nicht gerade naturfreundlich. Die meisten Menschen kaufen immer noch komplett billige Erde, die Torf enthalten, weil sie glauben, dass all ihre zarten Pflänzchen damit besonders gut wachsen. Torferde ist nichts anderes als Moor Erde. Damit werden weltweit Moore zerstört, damit bei uns zuhause die Böden versauern. Denn zu viel Torferde ist für unsere Pflanzen in Wirklichkeit gar nicht gut, damit werden unsere Gärten immer saurer.

Hier einmal einige Fakts über Moore. Moore sind sehr filigrane Lebensräume und sie machen nur mehr etwa 2 % unserer Erdoberfläche aus. Um die letzte Eiszeit herum waren es etwa noch 16%. Moore sind Feuchtgebiete, die die viele wichtige Funktionen erfüllen. Der Erbauer der Moore - das Torfmoos etwa, kann sich bis zum 30 fachen ausdehnen und mit Wasser vollsaugen, wie eine Art Schwamm. So wirken Moore regulierend auf den Wasserhaushalt, da der Torf Wasser aufnimmt und zeitverzögert an seine Umgebung wieder abgibt. Dadurch schützen Moore vor Hochwasser, weil sie lange Zeit das Wasser speichern. In Trockenperioden wirken sie durch die Verdunstung des Wassers ausgleichend auf das Klima der Umgebung.


Der sehr seltene Moorfrosch - Archiv Frank Liebig (CC) Wikipedia

Der Moorfrosch (das Männchen verfärbt sich blau während der Paarungszeit)


Ein Moor entzieht dem Wasser Nähr- und Schadstoffe, vor allem Stickstoff, Phosphor und Spurenelemente wie Blei, Kupfer und Mangan und trägt damit zum Trinkwasserschutz bei. Der wachsende Torf bindet das CO2 aus der Luft, wirkt so als Kohlenstoffsenke und trägt damit zum Klimaschutz bei. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem Hochmoor und einem Niedermoor. Hochmoore werden rein durch den Regen versorgt und genährt, wobei Niedermoore durch das Grundwasser versorgt werden.

Moore zählen nicht nur in Österreich zu den gefährdetsten Lebensräumen. Sie stehen daher unter strengem Schutz. Entwässerungen und andere Eingriffe in das Moor sind verboten bzw. bedürfen einer besonderen Bewilligung. Die Lebensbedingungen in einem Hochmoor erfordern von ihren Bewohnern besondere Anpassungen. Sie müssen mit dem geringen Nährstoffgehalt und den sauren Verhältnissen zurechtkommen, sowie an die Nässe, die hohe Sonneneinstrahlung und großen Temperaturschwankungen angepasst sein.


der aromatisch riechende Sumpfporst, fotografiert im Naturpark Hochmoor Unterwasserreich Schrems

Die wenigen Moorpflanzen und -Tiere, die mit diesen extremen Lebensbedingungen zurechtkommen, haben einen Konkurrenzvorteil gegenüber anderen, weiter verbreiteten Arten. Hier einige Besonderheiten: Der Sumpfborst, der Sonnentau - eine fleischfressende Pflanze, die Moosbeere, der Moorfrosch (die Männchen färben sich während der Paarungszeit blau), die Moorheidelibelle, Mooreule (seltener Nachtfalter), Sperr-Azurjungfer, das Wollgras und noch einige mehr. Diese Pflanzen und Tiere, können ausschließlich dort überleben.

Aus vielen dieser Gründe sind Moore besonders schützenswert. Und da sie so besonders und auch selten sind, haben Moore auch einen großen Schönheits,- und Erholungswert für jeden Besucher. Die Landschaft ist an Magie und Mystik kaum zu überbieten. Besucht doch einmal ein Moorgebiet, lasst euch verzaubern und genauer über diese Besonderheiten informieren und ich bin überzeugt davon, dass ihr dann ebenfalls in Zukunft auf Torferde verzichten werdet.


Rundblättrige Sonnentau, fotografiert im Naturpark Hochmoor Unterwasserreich Schrems

Moore, bzw. Torferde wird heute in großen Mengen abgebaut für Kosmetikprodukte, Heizmaterial und vor allem Blumenerde. Da Moore im Jahr nur 1 mm wachsen (in 1000 Jahren also 1 Meter), kann man sich vorstellen, dass Moore auf unserem Planeten Erde weniger und weniger werden. Die großen Torfstiche, wo Torf abgebaut wird sind so weit ich mich erinnere in Kanada und Russland.

Besonders gute Informationen findet ihr auf der Homepage vom Naturpark Hochmoor Schrems, die sich dem Moorschutz verschrieben haben. Ihr könnt natürlich auch während der Öffnungszeiten das Besucherzentrum besuchen und wertvolle Informationen sammeln unter:

www.unterwasserreich.at

Schauen wir doch ein bisschen auf unsere Mutter Erde, eure

Tanka

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