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  • AutorenbildMikota

Ahornblüten Sirup - der Geschmack des Frühlings


Bei mir Zuhause ist die Natur ja immer ein wenig später dran, weil wir in einer etwas kälteren Gegend leben und auch auf über 600 Meter Seehöhe. Doch wenn man dann wohin fährt, wo schon alles blüht, wächst und gedeiht, dann freut man sich doppelt auf das frische Grün. Bei meinen Eltern im Garten steht ein großer Spitzahorn und er blüht ganz hellgrün und üppig. Die Insekten summen im Baum, da bin ich oft nicht sicher, wer lauter ist, die Vögel oder die Bienen und Hummeln. Es ist ein zauberhaftes Schauspiel. Und aus diesen Blüten, lässt sich wunderbares kredenzen.


Der (Spitz)Ahorn


Grundsätzlich ist es so, dass man alle die bei uns wachsenden Ahornarten essen kann. Oder ich sage es mal mit anderen Worten. Aus den Blättern, Blüten, Sprossen und Saft lässt sich so manches tolles zaubern. Aus den Blättern lässt sich Salat machen, gefüllte Blätter, eine Art Spinat, Pesto usw. Die Blüten sind ebenfalls in Salaten gut anzusehen, aber auch als Deko in Süßspeisen oder als Blütensirup. Die leicht bitter schmeckenden Sprossen, machen auf dem Butterbrot eine tolle Figur.


Der Spitzahorn ist der häufigste Baum in Parks oder Alleen und fällt besonders im Frühling durch seine gelbgrünen Blüten auf. Er kann bis zu 200 Jahre alt und etwa 30 Meter hoch werden. In Bergregionen kann er bis etwa 1500 Höhenmeter wachsen. Besonders im Herbst beeindruckt mich der Spitzahorn, mit seiner orange-roten Färbung. Er ist für mich der Inbegriff des Herbstes.


Früher wurde dem Ahorn ein wirksamer Schutz gegen böse und dunkle Mächte wie Hexen oder Dämonen nachgesagt. In so manchen Kulturen stehen Ahornbäume für Fröhlichkeit, Leichtigkeit, Wohlstand, Gesundheit, Toleranz und auch Gelassenheit.


Sind sie nicht zauberhaft?


Die Ahornfamilie gehört zu den Seifenbaumgewächsen und man vermutet richtig, dass sie Seifenstoffe, also Saponine besitzen. In der Volksmedizin werden viele weitere Wirkstoffe vom Ahorn genannt wie:

  • antioxidativ

  • adstringierend

  • auswurffördernde Gerbstoffe

  • Flavonoide

  • Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium, Mangan, Eisen

  • Eiweiß in den jungen Blättern und Blüten

Besonders junge Ahornblätter werden in der Volksmedizin verwendet gegen:

  • Fieber

  • Geschwüren und Prellungen

  • schwere Beine und Wadenkrämpfen

  • Insektenstichen (Blätter zerquetschen und auf den Stich legen)

  • Schwellungen und Entzündungen

  • Menstruationsbeschwerden

  • als Tee wohltuend für Magen und Darm

Hildegard von Bingen schwörte auf Ahornwasser als Stärkungsmittel, aber auch am Feuer erwärmtes Ahornholz, auf die erkrankte Stelle aufgelegt, soll gegen Gicht helfen. Gestoßene Ahornwurzel soll ebenfalls aufgelegt, Seitenstechen lindern. Wenn man zu Johanni am 24. Juni Ahornblätter pflückt, trocknet und später in kochendem Wasser einweicht, helfen diese bei der Wundheilung. Man spricht auch davon, dass gebrochene Zweige des Ahorns, ebenfalls zu Johanni geerntet, gut gegen Kopfschmerzen sei.


Ich glaube, vorerst sind es genug Informationen über den vielseitigen Ahorn, jetzt möchte ich euch gerne noch einen Sirup aus den wunderschönen Blüten des Spitzahorns vorstellen.



Blüten Sirup


Zutaten:

  • 3 Handvoll Ahornblüten

  • 500 g Xylit oder anderen Bio Zucker

  • 1 Bio Zitrone

  • 1 Bio Orange

  • 500 ml Wasser

Zubereitung:

Die Blütendolden auf Insekten untersuchen und gegebenfalls abschütteln. Die in Scheiben geschnittene Zitrone und Orange mit den Blüten in ein Gefäß legen. Währenddessen das Wasser mit dem Zucker aufkochen und vollständig darin auflösen. Die Zuckerlösung über die Blüten gießen, mit einem Geschirrtuch bedecken und für 48 Stunden an einem kühlen Ort ziehen lassen. Danach abseihen und noch einmal aufkochen und schließlich in sterile Flaschen füllen. Dunkel und kühl gelagert hält der Sirup etwa ein halbes Jahr.


Tipp: Wenn man normalen Zucker verwendet und diesen leicht karamellisieren lässt, dann bekommt der Sirup eine leicht bräunliche Farbe. Ansonsten bleibt dieser eher farblos.


Ich wünsche euch ganz viel Freude mit diesem tollen Rezept, dass wunderbar zu Süßspeisen, Eis, Tees, Müsli und Co schmeckt. Lasst euch den Frühling auf der Zunge zergehen, bis bald

eure


Tanka



Viele tolle Rezepte von Bäumen findet man in diesem tollen Buch:



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