Die Welt des Räucherns habe ich euch letzte Woche schon vorgestellt und auch die vielen Möglichkeiten, womit man räuchern kann. Die meisten Menschen fangen ja erst im Herbst oder in der Weihnachtszeit an zu Räuchern, ich nehme keine Rücksicht auf die Jahreszeit. Zumindest Räucherstäbchen oder Räucherkegel gehen immer. Da Räucherkegel sehr einfach zu machen sind, möchte ich euch heute ein Rezept dazu vorstellen.
In den gekauften Räucherkegel sind oft sehr viele künstliche Duftaromen drin und auch nicht besonders gesunde Farbstoffe. Bei meinen eigenen ist nur Natur drin und ich gebe die Kräuter dazu, die ich gerne haben möchte. So kannst du auch deinen ganz persönlichen Duft kreieren und zusammenstellen. Weißt du eigentlich woher der Brauch dieser Kegeln stammt?
Er kommt aus dem Erzgebirge, wo auch diese Räuchermännchen hergestellt werden. Hier ein Zitat aus Wikipedia:
"Schon um 1750 ist die Herstellung der Kerzchen in Crottendorf im Erz-gebirge überliefert. Aber erst mit dem Aufkommen des modernen Weihnachtsbrauchtums Mitte des 19. Jahrhunderts und der ersten Räuchermännchen fand eine Verbreitung über das Erzgebirge hinaus statt. Die Herstellung der Kerzen ist bis heute eng mit dem Erzgebirge verbunden geblieben."
Ich möchte dir heute 3 unterschiedliche Arten vorstellen, wie du diese duftenden Räucherkegeln herstellen kannst:
Rezept 1
Zutaten:
20 g Fichten/Tannen/Lärchen/Kiefernharz, was du gerade aktuell findest
10 g Blüten von Kräutern und Blumen deiner Wahl (ich verwende gerne: Tannennadeln, Orangenzesten, Lavendel, Rose, Ruchgras, Malve, Wacholder, Ringelblume, Kornblume,.....)
40 g Wasser
4 g Gummi arabicum (Ein Pulver, das meist Apotheken vorrätig haben)
ev. etwas Maisstärke
Zubereitung:
Natürlich kannst du Kräuter und Blüten deiner Wahl verwenden, die oben angeführten sind meine persönlichen Lieblinge. Zu Beginn quelle ich das Gummi arabicum mit dem Wasser auf. Es dauert ein paar Stunden, bis es zu einer klebrigen Masse geworden ist. Währenddessen zermahle ich das Harz und die Blüten zu einem Pulver. Dieses Pulver gibst du anschließend zur klebrigen Gummi Paste und vermengst sie zu einer Art Teig. Wenn er noch zu feucht ist, kannst du sicherheitshalber etwas Maisstärke dazu geben. Wenn das Ganze Teig ähnlich ist, kannst du anfangen die Kegel oder auch Kugeln zu formen. Ich stelle diese dann meist auf ein Backpapier und an einen warmen Ort. Es kann schon ein paar Tage dauern, bis sie gut getrocknet sind.
Wenn du ein weniger exotisches Rezept haben möchtest, dann ist das Zweite genau das Richtige. Gummi arabicum kommt vom gleichnamigen Baum, der in Afrika beheimatet ist. Das heißt, die Transportwege sind schon sehr weit.
Meine Blüten-Harz Mischung
Rezept 2
Zutaten:
3 Teile Harz/Blüten/Kräutermischung
1/2 Tasse kaltes Wasser
1 Tasse heißes Wasser
2 gehäufte Esslöffel Mehl
1 Esslöffel Zucker
Zubereitung:
Das Mehl verrührt man zuerst im Kochtopf mit der halben Tasse Wasser. Gut verrühren, damit es klumpenfrei ist. Danach leert man langsam die Tasse mit heißem Wasser nach und erhitzt die gesamte Masse unter ständigem Rühren, bis alles sehr dick geworden ist. Jetzt kommt noch der Klebstoff nämlich Zucker hinzu, den man mit der Mehl Wasser Mischung gut unterrührt und vermengt. Den Klebstoff nun auskühlen lassen. Wenn es soweit ist, kann man den „Kleber“ mit der Kräuter-Blüten-Harz-Mischung mischen und zu kleinen Kegeln formen. Dazu geht man so vor, dass man immer 3 Teile Kräuter-Blüten-Harz Mischung und 1 Teil Klebstoff gut miteinander vermengt. Der Rest ist wie in Rezept 1 beschrieben.
Bei meiner dritten Version kannst du ebenfalls auf Gummi arabicum verzichten, dafür ist die Basis Holzkohle und wiederum Maisstärke. Ich habe eine Zeit lang herum getüftelt, bis ich bei allen dreien mit dem Ergebnis zufrieden war.
Rezept 3
Zutaten:
25 g Räucherkohle/Holzkohle (ca. 2 Stk.)
10 g Blüten und Kräuter (ca. 2 EL)
4 g Harz
100 ml Wasser
1 EL Maisstärke
Zubereitung:
Kräuter, Harze und Kohle werden wieder zu einem feinen Pulver gemahlen und miteinander vermischt. Die Maisstärke rühre ich mit ca. 2 EL kaltem Wasser an und zwar so lange, bis es klumpenfrei ist. Das restliche Wasser koche ich auf und leere sie zur angerührten Stärke dazu. Ich rühre so lange, bis wieder eine zähe Masse daraus entsteht. Diesen Kleber sozusagen, muss man anschließend wieder auskühlen lassen. Jetzt gebe ich das zu Beginn vermengte Pulver in eine Schüssel und füge nach und nach etwas vom Stärkekleber dazu. Ich mache das Löffelweise, denn so kann ich gewährleisten, dass eine formbare Masse dabei entsteht. Sie sollte, wie oben schon erwähnt nicht zu feucht sein, aber auch nicht zu fest. Es kann sein, dass du nur 2-3 El davon brauchst, manchmal ist es auch etwas mehr. Aus den formbaren Klumpen werden nun wieder kleine Kegeln oder Kugeln gemacht.
Ihr werdet sehen, dass man natürlich etwas klebrige Hände vom Formen bekommt, doch beim Waschen mit der Seife, geht das ganz einfach wieder herunter, keine Sorge.
Verwendung
Ich setze die Räucherkegel auf etwas feuerfestes. Das kann ein kleines ausgewähltes Teller sein, ich stelle meine öfters auf mein Stövchen, in eine kleine Schüssel mit Sand usw..... Am leichtesten ist es, wenn man den Kegel über einer Kerze anzündet. Manchmal fängt er Feuer, dann puste ich ihn aus und lasse ihn dahin glimmen. Oft fällt die Asche von alleine herunter, ab und zu muss man nachhelfen, aber da kommt ihr sicher schnell dahinter. Hin und wieder gehen sie mir auch aus, dann zünde ich sie eben noch einmal an. Die Kegeln sind handgemacht, da kann es schon mal passieren, dass sie hin und wieder nicht ganz perfekt brennen.
Ich bin schon gespannt, welches Rezept euch besser gefällt und ich freue mich, wenn ihr mir vielleicht Bescheid sagt, wie es euch ergangen ist, oder welchen Favoriten ihr habt. Viel Freude mit dem Rezept, eure
Tanka
Gummi arabicum kannst du auch hier kaufen:
Comments