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  • AutorenbildMikota

Winterschlaf - Winterruhe - Winterstarre


In den langen Wintermonaten sage ich zu meinen Freunden oder Bekannten oft, dass ich mich ganz bewusst in eine Winterruhe zurück ziehe. So wie die Natur schläft und hoffentlich unter einer schönen Schneedecke liegt, so beschränke auch ich mich auf das Nötigste. Manche Menschen sehen mich dann oft etwas verwundert an, bzw. fragen mich dann oft, wo die Unterschiede zwischen Winterschlaf - Winterruhe und Winterstarre liegen. Ich werde das anhand unserer heimischen Tierwelt etwas näher erläutern, denn da gibt es schon einige Unterschiede.

Im Übrigen: Unsere Vorfahren aus der Steinzeit, haben sich ebenfalls in ihren Höhlen im Winter zurück gezogen um zu ruhen. Um zu Essen und Notdurft zu verrichten sind sie aufgestanden. Doch ansonsten herrschte Ruhe.

Wissenschaftler arbeiten zwar immer noch an der genauen Erforschung dieser Winterphänomene, aber noch immer lassen sich diese Verhaltensmuster nicht genau erklären. Es könnte jedoch möglich sein, dass die fallenden Temperaturen und die damit zusammenhängenden Tageslängen, Nahrungsmangel und das Umstellen der Hormone, aber auch eine Art „innere Uhr“ dabei eine große Rolle spielen.

Winterschlaf


Wann der Winterschlaf beginnt, ist eine weitere Unklarheit bei den Wissenschaftlern, weil es bei den Tieren natürlich jedes Jahr ganz unterschiedlich eingeläutet wird. Dafür gibt es wohl eine ganze Menge an unterschiedlicher Möglichkeiten. Je nach Kälte oder Wärme der Jahreszeit, wird sich der Körper des Tieres anpassen, auch das immer kürzer werdende Tageslicht spielt eine große Rolle und wie groß noch das Nahrungsangebot der Natur ist. Ist der Körper mit Fettreserven für den Winter bereit, kann es ans große Schlafen gehen. Die Körperfunktion wird auf ein Minimum reduziert, genau auch wie die Körpertemperatur, aber es wird meist nicht die ganzen Wintermonate durchgeschlafen. Um etwas herum zu wetzen oder sich zu erleichtern, wachen die Tiere auf jeden Fall auf. Während dieser Monate werden auch nach und nach die Körperfette aufgebraucht.

Welche Tiere gehen bei uns in den Winterschlaf?

Igel, Fledermaus, Murmeltier, Haselmaus, Siebenschläfer


Murmeltiere halten Winterschlaf

Winterruhe

Winterruhe und Winterschlaf sind nicht das Selbe, denn die Tiere die sich darin befinden, senken ihre Körpertemperatur bei weitem nicht so viel ab, wie die Tiere die in den Winterschlaf gehen. Wenn es gute Tage sind, also mit leicht wärmeren Temperaturen, dann verlassen sie für kurze Zeit durchaus ihre Schlafhöhlen oder Baue um sich kurz der Nahrungsaufnahme zu widmen oder etwas herumzustreunen. Meist ist es so, dass wirklich nur bei Eiseskälte die Tiere ganz tief und fest schlafen. Wobei noch zuzufügen ist, dass der Bär eigentlich eine Art "Mitteldings" ist, zwischen Winterschlaf und Winterruhe.

Welche Tiere halten Winterruhe?

Eichhörnchen, Bär, Dachs, Marder


Eichhörnchen halten Winterruhe

Winterstarre

Eigentlich etwas schwer vorstellbar, dass manche Tiere in eine Art Totenstarre gehen und sich im Frühjahr wieder auftauen können. Ist aber so. Das sind die Lebewesen, die man auch wechselwarm nennt. Um nicht zu erfrieren, haben diese Tiere einen ganz besonderen und angeborenen Trick. Sie erstarren, um möglichst wenig Wärme zu verlieren. In ihrem Körper wir dabei eine hohe Konzentration an Glukose angesammelt, die zusätzlich verhindert, dass ihre Körperflüssigkeiten einfrieren. Das Interessante daran ist, dass sie auch während der Sommermonate einen ähnlichen Mechanismus haben, denn an heißen Tagen können diese in eine Art Trockenstarre fallen, damit sie vor Überhitzung geschützt sind. Gerissene Kerlchen.

Welche Tiere gehen in eine Kältestarre?

Amphibien wie Frösche oder der Feuersalamander, Reptilien wie unsere heimischen Schlangenarten, Weichtiere wie die Weinbergschnecke, manche Fische wie Forellen und einige Insekten wie etwa Bienen oder Marienkäfer.


Der Feuersalamander fällt in eine Winterstarre

Du kannst natürlich gut mithelfen, dass gewisse Tiere, die einen Winterschlaf halten, auch ein gutes Winterquartier finden. Schließe nicht alles komplett dicht zu, lass doch kleine Unterschlupfe, wo Tiere sich in Ruhe ein Plätzchen suchen und schlafen können. Das selbe gilt im Garten. Igel suchen etwa gerne dichte Reisighaufen auf. Wenn du also im Herbst deine Hecken und Sträucher zurück schneidest, dann lass sie doch über dem Winter im Garten liegen, einige Igel haben ihre wahre Freude daran.

Bitte achtet auch darauf, dass diese Tiere wirklich absolute Ruhe brauchen, denn werden sie gestört, kommt ihr Kreislauf in Schwung und das kann den Tod für das Tier bedeuten. Diese müssen ja mit den Reserven auskommen, die sie sich angefressen haben. Kommt der Kreislauf in Fahrt, ist der Verbrauch so hoch, dass das Tier nicht bis ins Frühjahr durchhalten würde. Besonders Igel passiert es leider sehr häufig, dass sie gestört werden und man findet so ein süßes Igelchen ganz verstört und abgemagert vielleicht vor seiner Terrassentür.

Also seid bitte achtsam, wenn ihr im Winter durch die Natur oder den Schnee stapft, besonders für unsere Tiere im Wald - DANKE, eure

Tanka


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