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  • AutorenbildMikota

Die Kräuterweihe - ein Frauenfest


Zu einem richtigen Frauentag hat sich der 15 August gemausert, Maria Himmelfahrt. Grundsätzlich ist dieser ein christlicher Feiertag doch in Zeiten wie diesen, werden die alten Traditionen und Feiertage wieder auf althergebrachte Art und Weise gefeiert und wir können doch unsere Vorfahren dabei spüren. Vielerorts werden diese Tage auch mit Kräuterweihen und Kräuterkirtage begangen.

Anhand solcher Tage kann man doch den Trend dahingehend sehen, dass Menschen wieder die Natur und ihre Gaben bewusst wahrnehmen und ihnen die Natur auch immer wertvoller erscheint. Zum Glück. Vieles ist derzeit eine Einheit. Es ist Erntezeit in jeder Beziehung, egal ob es mit uns selbst zu tun hat, auch wir dürfen ernten - oder ob in der Natur geerntet wird.

Im August wurden die Erd und Erntegötter,- und Göttinnen geehrt, diese Zeit wurde früher auch Frauendreißiger genannt. Es war die Zeit zwischen dem 15. August und dem 8. September und galt seit jeher als besonders günstige und auch letzte Zeit zum Kräutersammeln. Da die Kraft der Sonne und des Tages immer mehr abnimmt, ist es mit dem Sammeln auch bald vorbei.

Kräuterbüschel bestehend aus 9 Kräuter

Diese Zeit ist immer noch mit sehr viel Magie verbunden, einen solchen Kräuterbuschen zusammenzustellen. Die geweihten Kräuter sollen gegen alle möglichen Verzauberungen und Krankheiten, aber auch für Eheglück, Kindersegen und vieles mehr helfen. Das ganze Jahr über nahm man auch vom Kräuterbündel, um zu räuchern. Besonders heilkräftig soll er sein, wenn man ihn mit Weihrauch vermischt und im Krankenzimmer damit räuchert.

Man sprach damals davon, dass so ein Kräuterbüschchen aus 9 Kräuter bestehen sollte, es gibt aber auch noch andere Überlieferungen von 12er, 15er und 19er Buschen. Die typischen Kräuter davon waren: Johanniskraut, Schafgarbe, Baldrian, Arnika, Königskerze (immer in die Mitte binden), Kamille, Wermut, Pfefferminze und Tausendgüldenkraut. Je nachdem welche Kräuter man in bestimmten Gegenden zur Verfügung hatte, nahm man auch: Fünffingerkraut, Glockenblume, Kümmel, Margerite, Eberwurz, Bibernelle, Weinraute, Liebstöckel, Teufelsabbiß (Tormentil), Mooskolben, Bittersüßer Nachtschatten

Diese Kräuter werden zu einem dicken Busch gebunden, in der Kirche geweiht und mit nach unten hängenden Blüten zum Trocknen aufgehängt (in den alten Bauernstuben wird dieses Kräuterbündel in den Herrgottswinkel gehängt). Ist der Kräuterbuschen schön trocken, zupft man einige Kräuter ab, zerreibt sie und vermischt sie evtl. mit Weihrauch und räuchert alles zusammen.

"Die Germanen glauben sogar, den Frauen wohne etwas Heiliges und Seherisches inne; deshalb achten sie auf ihren Rat und hören auf ihren Bescheid." Aus: Tacitus, "Germania", ca. 100 n.Chr.

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