Kann man Kapuzinerkresse einlegen?
Diese Frage hab ich mir auch schon öfter gestellt, daher bin ich auf die Suche gegangen nach einigen Rezepten - und natürlich wurde ich fündig. Heuer hab ich so derart viele Blüten, dass sie nicht mehr ausreichen als blütige Dekoration auf Gerichten oder netten Farbklecksen in Salate. Das tolle und scharfe Aroma muss doch noch für andere leckere Dinge gut sein. Siehe da, man kann aus der gesunden Kapuzinerkresse viele Dinge zaubern wie etwa: Pesto, Kapern, Kräutersalz und das ganz einfache Rezept, dass ich euch jetzt vorstellen werde. Ich mache daraus einen Gewürzessig und Öl.
Zutaten:
Frische Blüten (je bunter, desto besser)
Glasflaschen
Essig (so neutral wie möglich Apfel,- oder Weinessig)
Öl (hier gilt das Gleiche wie beim Essig - Raps,- oder Sonnenblumenöl)
Du teilst du Blüten auf und gibst jeweils die Hälfte in die Glasflaschen für Essig und Öl. Danach füllst du die beiden Flaschen soweit bis die Blüten gut verdeckt sind. Den Essig stellst du für etwa 4 Wochen an einen dunklen Ort und schüttelst ihn ab und zu. Nach der angegebenen Zeit abseihen und fertig ist der aromatische Essig.
Das Öl hingegen stellst du bitte an einen warmen Ort, der Rest ist ähnlich. Regelmäßig schütteln und nach etwa 4 Wochen abseihen und genießen.
Geschichte
Der Studienkreis der Arzneipflanzenkunde hat die Kapuzinerkresse zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gekürt, denn die medizinisch bedeutenden Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse haben sich in Untersuchungen wirksam im Kampf gegen Bakterien, Pilze und Viren erwiesen. Die Kapuzinerkresse kam im späten 17. Jahrhundert nach Europa. Davor kannte man die Pflanze nur in einigen Ländern Südamerikas, darunter unter anderem Chile, Mexiko und Bolivien. Es wird angenommen, dass bereits die Inkas der Pflanze großen Wert zugeschrieben haben.
Kapuzinerkresse als Heilkraut
In alten europäischen Kräuterbüchern der Frühzeit und des Mittelalters wird die Kapuzinerkresse aufgrund ihrer amerikanischen Herkunft nicht erwähnt. Spanische Überlieferungen zu Beginn der frühen Neuzeit liefern jedoch Hinweise, dass die Pflanze als Heilkraut bereits bei den Inka weit verbreitet gewesen ist. Der spanische Arzt Francisco Hernandez war der erste Europäer, der die Kressenart beschrieb und festhielt, dass die Pflanze vor allem bei Hautkrankheiten und äußeren Verletzungen verwendet wurde.
Die Kapuzinerkresse wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2013 gewählt und hat in der Naturheilkunde recht große Bedeutung. Die Heilwirkung der Pflanze ist u.a. an den antibiotischen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften begründet, die vor allem durch die enthaltenden Senfölglykoside hervorgerufen wird.
Heute kommt die als "Tropaeolum major" bezeichnete Heilpflanze vor allem für die Behandlung der folgenden Beschwerden und Krankheiten in Betracht:
bakterielle Infektionen
Harnwegsinfekte
Atemwegsinfekte
Nasennebenhöhlenentzündung
grippale Infekte
Bronchitis
Muskelschmerzen
Wundheilung
In Versuchen mit getrockneter und frischer Kapuzinerkresse konnte nachgewiesen werden, dass die Pflanze Bakterien, Viren und Pilzen (darunter auch Candida) abtötet und dabei ähnlich effektiv sein kann wie Antibiotika. Diverse Studien konnten antibakterielle Wirkungen u.a. auf Escherichia coli, Staphylokokken, Salmonellen sowie Pseudomonas in Laborversuchen nachweisen. Auf die antibiotische Wirkung vertrauten seinerzeit schon frühe Kulturen in den Heimatländern der Kapuzinerkresse. Um offene, entzündete Wunden zu behandeln, wurde ein Blatt auf die betroffenen Areale gelegt, was zu einer recht schnellen Wundheilung geführt haben soll. Heute sind es vor allem bakterielle Infektionen im Urogenitaltrakt und Atemwegsinfekte für die das Heilkraut genutzt wird.
In der westlichen Medizin werden als Einsatzgebiete insbesondere bakteriell induzierte Harnwegsinfekte, grippale Infekte und auch Nasennebenhöhlenentzündungen genannt. Als Hausmedizin kann die Pflanze bei Erkältungsbeschwerden verwendet werden. Hierfür bieten sich beispielsweise ein Tee aus zerriebenen Kapuzinerkresseblättern an. Etwa zwei Teelöffel pro halber Liter genügen hier völlig. Der Tee sollte mit lauwarmen Wasser übergossen werden und für etwa 10 Minuten ziehen bevor er zwei bis dreimal täglich getrunken wird. Grundsätzlich soll der regelmäßige Verzehr von frischen Blüten (und auch Blättern) helfen, das Immunsystem zu stärken und grippalen Effekten vorzubeugen. Die Empfehlung liegen hier bei etwa 40 Gramm am Tag.
Ein weiterer Anwendungsfall für die Nutzung der Kapuzinerkresse sind äußere Beschwerden wie Muskelschmerzen. Die enthaltenden Senfölglykoside werden durch körpereigene Enzyme in so genannte Benzylsenföle umgewandelt und verursachen eine leichte Gewebereizung welche durchblutungsfördernd ist. Für die Behandlung sind u.a. Extrakte aus Kapuzinerkresse in einigen Apotheken erhältlich. Ich hoffe, dass durch diese Infos ihr genauso große Fans von der Kapuzinerkresse werdet, eure
Tanka
Quelle: Kräuterbuch.de
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