Ganz üppig leuchtet bei uns auf den Wiesen das wunderschöne gelb des Johanniskrautes. Es ist eines meiner Lieblingskräuter und ich liebe es ein Öl davon zuzubereiten und die blutrote Medizin für zuhause nutzen zu können. Es ist wahrlich für mich ein Kraut für Körper, Geist und Seele. Natürlich versuche ich immer, gleich um den Johannestag das wertvolle Öl zu machen, doch in meiner Gegend ist es nicht jedes Jahr so (je nach Winter), dass es mir gleich gelingt. Heuer blüht es bereits seit ein paar Tagen und erfreut mein Herz.
Heilendes
Johanniskrautöl ist vielseitig verwendbar und überdies ein Kraut mit einer großen Heilkraft. Das Johanniskraut oder auch Tüpfel Hartheu genannt, ist bei weitem eines meiner Lieblingskräuter. Bereits in der Antike wurde Johanniskraut als Heilpflanze verwendet. Heute wird es als pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelstarken depressiven Verstimmungen oder nervöser Unruhe eingesetzt. Äußerlich werden ölige Zubereitungen angewendet.
Das Johanniskrautöl wird heutzutage meist als Einreibemittel bei Hexenschuss, Gicht, Rheuma, zur Schmerzlinderung und Wundheilung nach Verrenkungen und Verstauchungen, bei Blutergüssen und Gürtelrose verwendet, kann aber auch innerlich als Tee angewandt werden. Bei Sonnenbrand und Verbrennungen ist das Öl ein wahres Wundermittel. Seine Inhaltsstoffe, wirken krampflösend, antidepressiv, adstringierend und beruhigend.
Magisches
Laut Geschichte soll das Johanniskraut unter dem Kreuz gewachsen sein, wobei jede Blüte fing einen Tropfen des Blutes Christi auffing. Fortan war der Saft der Pflanze rot. Im Aberglauben verwendete man Johanniskraut lange Zeit auch als Mittel gegen Zauberei und den Teufels. Aus Zorn, dass das Kraut Macht über ihn hat soll der Teufel die Blätter des Johanniskraut durchlöchert haben.
"Perforatum", übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet nämlich durchlöchert, denn sein lateinischer lautet: Hypericum perforatum.
Herstellung des Heilöls
Genug jetzt der geschichtlichen Hintergründe über das Johanniskraut, hier kommt nun das Rezept für das Rotöl.
Ich gebe in ein Glas etwa die Hälfte mit Blüten des Johanniskrautes und schaue natürlich, dass keine Käferchen oder Schmutz dabei sind. Die werden vorsichtig entfernt.
Dann gieße ich Öl drauf. Ich persönlich nehme Distelöl, man kann jedoch auch Sonnenblumenöl, Olivenöl oder ein anderes hochwertiges Öl in Bio Qualität verwenden. Ich bedecke die Blüten gut mit Öl, denn wenn einige Blüten über dem Öl schwimmen, kann es sein, dass die ganze Masse zu schimmeln beginnt. Ich verschließe anschließend das Glas und stelle sie je nach Wetter 3 - 6 Wochen an einen sonnigen und warmen Ort. Ab und zu schüttle ich das Glas gut durch, damit sich die die Inhaltsstoffe einfach gut und gleichmäßig verteilen können.
Wenn das Öl fertig ist, filtere ich die Blüten heraus (das geht sehr gut mit einem Kaffee Filter). Ich fülle das Öl in dunkle Flaschen und beschrifte diese. Ich schreibe auch das Datum drauf - es hält auf jeden Fall ein Jahr.
Gutes Gelingen, eure
Tanka
Ein wertvolles Buch über Naturkosmetik: