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Zucker einfach selbst gemacht


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Zucker – ein alltäglicher Schatz, den wir meist achtlos aus dem Supermarkt holen. Doch wusstest du, dass du ihn ganz einfach selbst aus der Erde hervorzaubern kannst? Ja, vermutlich klingt der Titel etwas seltsam, "Zucker selbstgemacht", denn grundsätzlich sollten wir versuchen auf so viel Zucker wie möglich zu verzichten, nichts desto Trotz ist er für viele Dinge, z. B: konservieren von Lebensmitteln, oft unverzichtbar. Außerdem macht es sehr wohl einen Unterschied, ob der Zucker industriell verändert wurde, oder auf komplett natürlichem Wege gelöst wird. Und genau das haben wir heute vor. Doch vorher muss ich mit euch noch etwas unglaublich wichtiges aber trauriges über unsere Zuckerproduktion erzählen.


Erst vor wenigen Wochen ist mir eine sehr interessante 2 teilige Dokumentation über unsere Zucker Produktion in die Hände gefallen. Ich war zutiefst schockiert. Denn wieder ist es die westliche Gesellschaft, die für viel Leid sorgt. Der Rübenzucker ist bei der Doku zum Glück noch gut weggekommen und da wir in Europa keinen Rohrzucker haben sondern nur Rüben, war es mir wichtig, mein Rezept auch diesbezüglich herzustellen. Im Folgenden die Originalgeschichte, bzw. Beschreibung zur Doku über den Zucker:


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So sieht die heimische Zuckerrübe aus


Genuss um welchen Preis?


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hing die Zukunft des Zuckers vom Schicksal des amerikanischen Imperialismus ab. Damals wie heute kontrollierten Zuckerkonzerne Landflächen, hielten die Ausbeutung der Arbeitskräfte aufrecht und zerstörten Ökosysteme. Ist die Befreiung vom Joch des Zuckers und dem damit verbundenen Unrecht überhaupt möglich?


Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert des Zuckers – zumindest aus amerikanischer Sicht. Konsum und Produktion stiegen rasant an: Innerhalb eines Jahrhunderts nahm der Zuckerkonsum um das 30-fache zu. Grund hierfür war die ab Ende des 19. Jahrhunderts einsetzende Nahrungsmittelrevolution in den USA: Lebensmittel wurden von nun an industriell hergestellt, mit Zucker gesüßt und haltbar gemacht. Zuckerwirtschaft und amerikanischer Imperialismus gingen ab jetzt Hand in Hand. Hawaii, Puerto Rico und vor allem Kuba wurden von den USA kontrolliert oder im Namen des Zuckers sogar annektiert.


Ab den 1950er Jahren litt die Rohrzuckerwirtschaft in Übersee unter der Konkurrenz des europäischen Rübenzuckers und brach bald zusammen. Eine Befreiung brachte dieser Niedergang für die karibische Bevölkerung jedoch nicht. Fernab von den Augen der abhängig gewordenen Verbraucherinnen und Verbraucher stützt sich die Industrie bis heute auf die Ausbeutung wehrloser Arbeitskräfte und eine umwelt- und gesundheitsschädliche Bodennutzung. In Brasilien, Kuba, der Dominikanischen Republik und der Trump-Hochburg Florida wird weiter für die Menschenwürde und den Umweltschutz gekämpft. Aktivistinnen und Aktivisten, Gewerkschaftsmitglieder und Privatpersonen engagieren sich in der Hoffnung, dem Diktat der Konzerne etwas entgegensetzen zu können. Die Frage, ob die Befreiung vom Joch des Zuckers möglich ist, bleibt aktueller denn je.

Dokumentation von Mathilde Damoisel (Alle Rechte liegen bei Arte TV)


Zucker aus der Rübe


Nun kommen wir jedoch zum Rezept, dass wunderbar funktioniert, jedoch etwas Zeit und Geduld erfordert.


Zutaten:

  • 1 Zuckerrübe

  • Wasser

  • Scharfes Messer + Sparschäler

  • Topf

  • Küchenraspel

  • Feines Sieb

  • Tuch

  • Mörser/Küchenmaschine


Zubereitung:

Bürste die Zuckerrübe sorgfältig ab, bis kein Erdkrümel mehr an ihr haftet Dann entferne die Schale mit einem Sparschäler (klappt sehr gut) und rasple die Rübe fein. Je feiner, desto besser kann sich die Süße später lösen.

Gib die Raspeln in einen Topf mit Wasser, sodass diese völlig mit Wasser bedeckt sind. Lass alles bei etwa 70°C rund eine Stunde köcheln und rühre zwischendurch um, so löst sich die Essenz der Rübe langsam ins Wasser.

Trenne nun den Saft von den Raspeln, in dem du alles durch ein Tuch abfilterst und ausdrückst, um die letzte Süße herauspressen.


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Den gefilterten Saft erneut aufkochen und weiter rühren. Mit der Zeit verwandelt sich die Flüssigkeit in einen goldbraunen, duftenden Sirup. Noch ist er nicht fertig. Rühren, rühren, rühren. Wenn das Wasser verdunstet ist, bleibt eine kleine, zähe und harte Masse zurück –die rohe Essenz des Zuckers.


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Diese gebe ich in Silikonformen und lasse sie ein paar Tage durchtrocknen. Dies sieht dann aus wie Karamell Bonbon. Ich nehme kleine Formen, damit diese sich später leichter mahlen lassen. Wenn sie komplett hart geworden sind, gib die Masse in einen Mörser/Küchenmaschine und zermahle sie, bis sie sich in einzelnen Kristalle lösen. Mit der Küchenmaschine wird es ein richtiger Staubzucker. Er wird durch das Mahlen auch wieder um einiges heller, siehe das Reel auf Instagram.


Ein kleiner Hinweis aus der Natur

Dein hausgemachter Zucker wird nicht strahlend weiß sein, sondern leicht beige und genau das macht ihn so wertvoll. Er ist naturbelassen, unverfälscht und voller ursprünglicher Farbe. Ganz ohne industrielle Reinigung, denn das macht ihn erst weiß.


Viel Freude beim Nachmachen, eure


ree


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