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Julkranz - der Adventkranz unserer Vorfahren


Bald beginnt die Adventzeit, das heißt in wenigen Wochen ist Weihnachten. Zumindest in den meisten christlichen Familien hat fast jede(r) einen Adventkranz zuhause. Er ist weltweit verbreitet und bei den Christen ist es die Vorbereitungszeit für das Weihnachtsfest. Der Adventkranz ist ja noch nicht so alt, erst im Jahr 1839 wurde das erste Mal einer als Symbol zur Vorweihnachtszeit aufgestellt.

Die Tradition des Julkranzes ist weitaus älter und die Ähnlichkeit wurde vermutlich auch von den Christen übernommen. Die Geschichte des Julkranzes kennen wahrscheinlich nicht viele Menschen und eine allgemeine Gültigkeit wurde natürlich nicht überliefert. Das liegt vermutlich auch daran, dass es bei den germanischen Völkern ja auch Unterschiede gegeben hat. Doch so einiges wird über den Julkranz berichtet und das möchte ich euch heute am ersten Advent nicht vorenthalten.

Der Julkranz wurde früher aus immergrünen Zweigen geflochten wie etwa, Efeu, Buchsbaum, Eibe, Fichte, Mistel, Tanne, Stechpalme, Kiefer, Wacholder und viele mehr. Es wurde diesen Pflanzen schützende und heilende Kräfte zugeschrieben. Selbst das Binden des Kranzes war ein magischer Akt, so hat man seine Wünsche und Vorstellungen für das kommende Jahr mit eingebunden. Man hat gesagt, dass man hier den Naturgeistern besonders nahe sein kann.


Julkranz


Es wird davon ausgegangen, dass auf diesem Kranz entweder 5 oder 6 Kerzen entzündet wurden, meist jedoch habe ich von 5 gelesen. Eine genauere Quelle konnte ich leider auch nicht ausfindig machen. 4 Kerzen stehen auf dem Kranz um das Sonnenlicht zu symbolisieren und die Julkerze steht in der Mitte.


Adventskranz heuer - die große Julkerze fehlt noch. Foto: Claude Truong-Ngoc (CC)

Julbrauch


Den Julkranz fertigt man auch heute noch aus immergrünen Pflanzen, je nachdem was regional vor der Haustüre wächst. Beim Julkranz wurden alle Kerzen zu Beginn der Weihnachtszeit angezündet, um Licht in die dunkelste Jahreszeit zu bringen. Vom Julfest am 21. Dezember, rechnete man 4 Wochen zurück und zündete an diesem Tag (in unserer Zeitrechnung der 30. November), alle 4 Kerzen am Kranz an. Dazu hat man möglicherweise ähnliche Gebete, wie dieses überlieferte gesprochen:

"Wir kommen zusammen mit unseren Göttern.

Wir löschen eine Kerze, die Tage werden dunkler,

Wir stehen zusammen, wir sind die Kinder der Götter.

Wir erinnern uns an das was war. "

Symbolisch für die immer mehr einkehrende Dunkelheit löschte man eine Kerze. Eine Woche später, am 7. Dezember wurden 3 Kerzen angezündet und wieder eine ausgeblasen, am 14. Dezember nur mehr 2 Kerzen und zum Julfest am 21. Dezember wurde eine Kerze angezündet und auch diese eine letzte wurde ausgeblasen, da an diesem Tag ja die längste Nacht und der kürzeste Tag herrscht Man verharrte eine Zeit in der Dunkelheit um zu beten und das Jahr zu reflektieren. Am 24. Dezember zündete man alle Kerzen an, auch die Julkerze in der Mitte, weil an diesem Tag das erste Mal das Licht wieder 1,5 Minuten länger am Himmel steht. Das Licht wird sozusagen wiedergeboren. Möglicherweise aus dem Grund auch die Geburt des Jesuskindes, der ja auch gerne als Lichtbringer bezeichnet wird.

Meine heurige Julkerze - ein Geschenk einer Freundin

Dieser Vorgang (genau umgekehrt wie ihn die Christen zelebrieren), symbolisierte Woche für Woche das abnehmende Sonnenlicht. Dann, am Tag der Wintersonnenwende, wurde ein Julfeuer entzündet, als Symbol der bald wiederkehrenden Sonne. Wenn das Feuer am hellsten brannte, wurden alle Julkränze aus der Gemeinschaft dem Feuer übergeben. In vielen Teilen Skandinaviens kommt die Sonne erst zu Imbolc das erste Mal wieder über den Horizont.

Der Begriff Jul stammt aus Skandinavien und bedeutet so viel wie "Das Rad des Lebens" und in vielen Teilen des Nordens wird das heutige Weihnachtsfest auch heute noch so benannt.

Genießt diese schöne Adventszeit, eure

Tanka

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